Das Klosterleben in Nový Dvůr

Das liturgische Lobgebet

Hört man das Zeichen zum Gottesdienst, lege man sofort alles aus der Hand und komme in größter Eile herbei, allerdings mit Ernst, um nicht Anlass zu Albernheiten zu geben. Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden.

Heiliger Benedikt, Mönchsregel, Kapitel 43

Es gelte, was der Prophet sagt: „Siebenmal am Tage singe ich dein Lob.“ Diese geheiligte Siebenzahl wird von uns dann erfüllt, wenn wir unseren schuldigen Dienst leisten zur Zeit von Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet; denn von diesen Gebetsstunden am Tag sagt der Prophet: „Siebenmal am Tag singe ich dein Lob.“ Von den nächtlichen Vigilien sagt derselbe Prophet: „Um Mitternacht stehe ich auf, um dich zu preisen.“

Heiliger Benedikt, Mönchsregel, Kapitel 16

Es ist der Gesang der Psalmen, siebenmal am Tag, der das Gebet des Mönchs, der Kirche und aller Menschen zum Ausdruck bringt.

Immer neue Worte, weil sie diejenigen erheben, die sie sprechen, und weil diese Erhebung ihren Horizont erweitert.

HERR, deine Barmherzigkeit ist groß;
erquicke mich nach deinem Recht!
Dein Wort ist nichts als Wahrheit.
Lass deine Hand mir beistehen...
Lass meine Seele leben, dass sie dich lobe.

Psalm 118 – Terz des Mittwochs

„Nur diejenigen wohnen im Schutz des Allmächtigen, die nur nach dieser einen Liebe trachten. Sie zittern beim Gedanken ihn – und ihn allein – zu verlieren; sie denken unablässig daran und kümmern sich darum und darin besteht sicherlich die Inbrunst, der Kult Gott gegenüber. (...) Derjenige wohnt nicht im Schutz Gottes, der Gott nicht zu seinem Beschützer gemacht hat, sondern sein Vertrauen auf seine eigene Tugend und auf die Fülle seiner Reichtümer setzt. Jemand kann, in der Tat, Inbrunst an den Tag legen, sich im Hinblick auf Wachen oder Fasten stark zeigen, er rutscht von da an leicht aus und beginnt zu murmeln, Schlechtes zu sagen und zu kritisieren. O könntest du dir dessen bewusst werden: was du besitzest ist so wenig; und selbst dies verlierst du sogleich, wenn derjenige, der es dir gab, es nicht behält.“

Heiliger Bernhard, Predigt I über den Psalm 90