Das Klosterleben in Nový Dvůr

Die Arbeit

Der Zisterziensermönch ist ein Zönobit. Die Vereinigung mit Gott erlebt er inmitten seiner Brüder. Da ihn die Handarbeit fest mit dem Konkreten verbindet, zwingt ihn das vom heiligen Benedikt und der Tradition von Cîteaux geforderte, enge brüderliche Leben zu einem Leben in Nächstenliebe.

Es gibt nur wenige Menschengruppen, die dermaßen verschiedenartig sind und dennoch ein so gemeinschaftliches Leben wie die Mönche führen. Weder Wesensverwandtschaften, noch Kompetenzen, noch eine gegenseitige Wahl oder Blutsbande bilden den Ursprung ihrer Versammlung. Die Mönche sind sehr verschieden im Kloster angekommen und scheinen zufällig versammelt zu sein. Dennoch leben sie ihr ganzes Leben lang zusammen, nebeneinander, ein Mosaik der Generationen, der sozialen Herkünfte, der Talente, der gemischten Charaktere. Zwischen ihnen gibt es keine vorherige Einheit außer derjenigen des gemeinsam verfolgten Zieles. Dies ist jedoch schon beträchtlich! Bevor sie zum Ort der brüderlichen Beziehungen wird, ist die Klostergemeinschaft, der Mönchsregel gemäß, in der Tat zunächst der Ort des geistigen Kampfes. Oft unbemerkt, immer persönlich, ist dieser Kampf allen eigen. Nicht etwa, dass es derselbe für alle sei, sondern weil jeder von ihnen ihn auskämpfen muss.

„Wenn es die Ortsverhältnisse oder die Armut fordern, dass sie die Ernte selber einbringen, sollen sie nicht traurig sein. Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und die Apostel von ihrer Hände Arbeit leben. Alles aber geschehe der Kleinmütigen wegen maßvoll.“

Heiliger Benedikt, Mönchsregel, Kapitel 48

„Das Kloster soll, wenn möglich, so angelegt werden, dass sich alles Notwendige […] innerhalb des Klosters befindet […]. So brauchen die Mönche nicht draußen herumlaufen, denn das ist für sie überhaupt nicht gut.“

Heiliger Benedikt, Mönchsregel, Kapitel 66

Üblicherweise arbeiten die Mönche allein oder ein paar zusammen. Nichts unterscheidet sie von ihren nächsten Nachbarn: weder die Arbeitskleidung – blaue Arbeitsanzüge aus Leinen – noch die Maschinen, über die sie verfügen, noch die Sorge um Wirtschaftlichkeit… nur die sehr kurz geschnittenen Haare, wenn sie den Hut lüften. Hinter diesem alltäglichen Aussehen haben sie jedoch das Ideal der Älteren bewahrt, die beim Arbeiten beten. Aus diesem Grund versuchen sie jedes Mal, wenn die wirtschaftlichen Notwendigkeiten es erlauben, vorrangig landwirtschaftliche Arbeiten zu bevorzugen.