Brief an unseren Freunde
Den 2. Februar 2008
Liebe Freunde,
Viele werfen uns vor, ihnen nicht genug Nachrichten zu schicken; andere hingegen, zu viel zu schreiben… Was tun? Wir wenden uns an Sie, weil die Verantwortung, die uns obliegt und die wir so gut es geht übernehmen, einfacher zu tragen ist, sobald eine Gruppe von Freunden den Einsatz mit uns teilt. Wir schreiben Ihnen auch, weil das Leben, das sich um uns herum entwickelt, denjenigen Mut machen kann, die, da wo sie sind, mehr Schwierigkeiten haben oder kein Ende der schwierigen Zeiten absehen können. Und letztlich – das ist wahr – um von Ihnen, sofern es möglich ist, eine finanzielle Unterstützung zu erhalten. Darin liegt jedoch sicher nicht unser oberstes Ziel. Und wenn Sie uns nicht helfen können, lesen Sie unsere Neuigkeiten, schreiben Sie uns gegebenenfalls und bewahren Sie uns Ihre Freundschaft.
Um das Spendenmanagement in Deutschland, unserem nächsten Nachbarn, zu erleichtern und die Abtei von Mariawald zu entlasten, die uns sehr ergeben seit der Gründung unterstützt, haben wir beschlossen, in Regensburg die Stiftung Novy Dvur zu gründen. Diese Stiftung soll uns dabei helfen, das Kloster und dessen Gästetrakt zu vollenden und, in naher Zukunft, verschiedene Klostergründungen zu unterstützen, insbesondere in Ländern, in denen Christen noch verfolgt werden. Hier ein paar Neuigkeiten unserer Gemeinschaften.
Anfang Januar konnte ich eine Woche in Sept-Fons verbringen. Diese Gemeinschaft wiederzufinden, in der ich meine Wurzeln habe, ist immer eine Wohltat. Meine Aufenthalte dort erfüllen mich mit Kraft und geben mir einen klaren Kopf. Ich entdecke dort zahlreiche neue Gesichter und da es vergeblich ist, die Gaben Gottes zu zählen, vermeide ich, dies mit den Novizen und Postulanten zu tun! Man spürt, dass die Gemeinschaft der Kirchenrenovierung bedarf, niemand hat jedoch wirklich Lust, diese große Baustelle in Angriff zu nehmen. Man kann das verstehen! Die Anzahl der Brüder wird die Zeit der Arbeiten unbequem machen. Es wird schnell gehen müssen. Trotzdem werden sie damit beginnen. Die Brüder haben bereits, allein, den hintersten Teil der Kirche gereinigt und das verbrauchte Isoliermaterial ausgebaut, das die Akustik beeinträchtigte. Sie haben auch sorgfältig die 1950 aus Fertigteilen gebaute, sogenannte „de Fontenay“ Klausur abgebaut. Diese imitierte diejenige des burgundischen Klosters, das 1132 Sept-Fons gründete. Der neoromanische Stil zeugte nicht von bestem Geschmack, vor allem hätte jedoch ihre Restaurierung zu hohe Kosten verursacht. Der Pater Prior, der er geschickt anzustellen weiß, hat die Fertigteile an Amerikaner verkauft.
In Nový Dvůr war der Winter mild. Wir hatten wenig Schnee, dafür war alles wochenlang von Frost bedeckt. Unter der Sonne sah dies märchenhaft aus. Die Arbeiten am Gästetrakt sollen Anfang Juli fertig sein, das heißt im September… Beim Bestellen der Türgriffe und der Telefonzentrale spürt man, dass das Ende der Baustelle naht! Es bleibt noch eine kleine Lücke im Haushalt, aber das Schlimmste ist vorüber. Ich konnte endlich den Schafstall bestellen, dessen Bau Ihnen schon mehrfach angekündigt wurde. Die Pläne waren erstellt, wir konnten jedoch nicht zwei Baustellen gleichzeitig führen. Bruder Placide hat seit Herbstbeginn vierzig Lämmer bekommen. Um ihnen Schutz zu bieten, mussten wir ein altes Zelt kaufen. Darin ist jetzt das Heu untergebracht, damit die Lämmer im provisorischen Schafstall ein bisschen Platz haben. Im Frühjahr müssen wir auch die Pläne für das Werkstattgebäude vorbereiten. Unsere Wirtschaft entwickelt sich, genau wie unsere Gemeinschaft. Seit mehreren Monaten kämpft Pater Georg darum, den Senf in Russland verkaufen zu können. Da er vom Temperament her nicht sehr optimistisch ist und seine Ansprechpartner gleichzeitig loben und tadeln, wäre es ihm lieber gewesen, ich würde den Tag nicht vor dem Abend loben. Trotz seiner Vorsicht (der Vertrag ist hieb- und stichfest) hat er die Etiketten auf Russisch bestellt. Das beweist doch, dass er daran glaubt. Ein paar Gläser Klostersenf auf diesem riesigen Gebiet… ein Tropfen! Wer hätte jedoch vor zwanzig Jahren vorhersehen können, dass Trappistenmönche die Frucht ihrer Arbeit in einem Land verkaufen können, das seinen Einwohnern aktivsten Atheismus auferlegte? Ganz gleich was mit den Russen passiert, der Senf wird bald mehr Platz brauchen.
Wir stehen lange vor der Sonne, um 3 Uhr 15, auf. Wenn die Wirtschaftswelt langsam aktiv wird, haben die Mönche dem inneren Leben bereits ein Drittel ihres Tages gewidmet. Bis zum Abend, wo sie gegen zwanzig Uhr einschlafen, wechseln sie zwischen Arbeit und liturgischen Gottesdiensten oder kürzeren Momenten des Gebetes ab. Es handelt sich um ein Leben, in dem Arbeit und zwischenmenschliche Beziehungen ihren Platz haben, in dem Sorgen nicht fehlen, das jedoch gut orientiert ist. Durch ihr gleichermaßen arbeitendes und betendes Dasein beweisen die Mönche, dass es möglich ist, eine Zukunft zu bauen, in welcher der Fortschritt seinen Anteil hat, in der jedoch das geistliche Ausmaß des Menschen an dem Platz bleibt, der ihm zusteht, nämlich dem ersten.
Bis bald. Sie können mit unserem Gebet rechnen, ebenso wie wir mit Ihnen rechnen.
Pater Samuel, prior
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2. September 2014
Herbst 2013
5 Juli 2013
Wenige Wochen vor Weihnachten 2012
Feier der Kirchweihe von Nový Dvůr am 2. September 2012
Pfingsten 2012
11. Januar 2012
30. September 2011, Namenstag des Heiligen Hieronymus
1. Mai 2011
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Fasten 2009
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Mariä Verkündigung 2006
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