Brief an unseren Freunde

5 Juli 2013

Liebe Freunde,

An diesem 5. Juli feiern wir den 1150. Jahrestag der Ankunft der Heiligen Kyrill und Methodus in Großmähren. Wir haben Ihnen schon von diesem Ereignis erzählt. Auf Seite 3 erklärt Ihnen P. André, wie Sie 2-Euro-Münzen mit dem Bildnis der beiden Verkünder des Evangeliums in Europa verteilen können.

Im Januar dieses Jahres hat der tschechische Staat mit den Vertretern der verschiedenen, in unserem Land vertretenen Religionen ein Abkommen zur Rückgabe der von den Kommunisten konfiszierten Güter unterzeichnet. Durch das neue Gesetz können die katholische Kirche, die evangelischen Kirchen, Juden und Moslems unabhängig vom Staat funktionieren. Um die Diözese zu entlasten, in der wir uns niedergelassen haben, haben wir akzeptiert, den Unterhalt der kleinen Kirche von Krašov in der Nähe des Klosters zu übernehmen. Auf Seite 4 finden Sie diesbezüglich ein paar Informationen, sowie Neuigkeiten von unseren Baustellen.

Im Februar wurde ein neuer Bischof für Moulins ernannt. Die Mönche von Sept-Fons haben ihn im Juni in der Abtei empfangen. Die Diözese Pilsen hat im Frühjahr den zwanzigsten Jahrestag ihrer Erschaffung durch Johannes-Paul II. (1993) und der Ernennung ihres ersten Bischofs, S. Exz. Radkovský, gefeiert. Wir sprechen diese beiden Ereignisse auf Seite 4 an.

In unserem Schreiben von Dezember 2011 haben wir Sie diskret auf die Erscheinung eines Buchs, De tout cœur, sur l’avenir chrétien de notre temps, („Von ganzem Herzen, über die christliche Zukunft unserer Zeit“, nicht ins Deutsche übersetzt) beim Verlag Ad Solem hingewiesen. Dieses Buch hat sich in Frankreich ganz still durchgesetzt, bevor es im Frühjahr übersetzt und in der Tschechischen Republik veröffentlicht wurde. Eine Rezension erschien kürzlich in der französischsprachigen Zeitschrift Salve des Predigerordens: „Was sympathisch ist – und darin unterscheidet sich dieses Buch von den derzeit veröffentlichten Autobiografien oder literarischen Zeitschriften – auch wenn der aufmerksame Leser viel erfährt, ist, dass Dom Samuel mit einer großen Aufrichtigkeit das seiner Gemeinschaft inne wohnende innere Geheimnis nicht enthüllt.“

Ich gebe der Versuchung nach, diesen Text zu zitieren, da wir uns seit der Klostergründung bemüht haben, Ihnen wahre Nachrichten zu übermitteln, jedoch mit diesem Schamgefühl, das die Personen, ihre Geheimnisse und ihre Schwächen respektiert.

Bruder Lev, der sieben oder acht Jahre lang zweiter Novizenmeister war, wird nun zum Diakon geweiht und soll in diesem Sommer das Amt des Novizenmeisters in Nový Dvůr übernehmen. Als die Gründer im Jahr 2002 Sept-Fons verließen, gab uns Pater Nikolaus, der bereits seit geraumer Zeit (!) Novizenmeister war, einige treffende Sinnsprüche zu unseren künftigen tschechischen Postulanten und die Art, wie wir sie aufnehmen könnten, mit auf den Weg. Bruder Lev ist für seine Weihe-Exerzitien vom 9. bis 15. Juni nach Sept-Fons gefahren. Ich habe ihm vorgeschlagen, mit dem Novizenmeister über dieses Thema zu sprechen und mir anschließend davon zu berichten. Wir übermitteln Ihnen hier den Brief, den der Novizenmeister ihm ausgehändigt hat.

Jedes Jahr erlaubt uns Fronleichnam, unseren Glauben in der wahren Gegenwart des Herrn in der Eucharistie zu äußern. Um unsere Kreuzgänge für die Prozession des Allerheiligsten zu zieren, plündern wir unsere Gärten und die unserer Nachbarn. Sie lassen uns gewähren. Als Dank zeigen wir Ihnen einige Bilder des Kreuzganges unserer beiden Klöster und Auszüge aus der Homilie des Tages.

Es ist nicht leicht, über das Klosterleben zu reden, denn – um einen weiteren Auszug des oben genannten Artikels zu zitieren – „die Feierlichkeiten, die öffentlichen Ereignisse, die Artikel oder Bücher haben fast nichts mit dem gemein, wozu wir berufen wurden, mit unserem alltäglichen Leben...“, dessen wesentliche Aufgaben fast unsichtbar sind: das Gebet, das Abhalten des Gottesdienstes, die Freuden und Unebenheiten des Gemeinschaftslebens, das sie unterstützt. Es kommt manchmal vor, dass ein Bruder für einen Dienst, einen Arztbesuch das Kloster verlässt. Was er über das Klosterleben hört, erstaunt ihn oft. So musste ich mich im Mai mit Bruder Bruno zur nationalen Priesterwallfahrt nach Velehrad begeben, um dort einen vom Bischof von Pilsen gewünschten Vortrag zu halten. Ein frommer Pilger sagte zu unserem Bruder: „Sie sind Trappist? Ich dachte, dass es Ihnen verboten sei, das Kloster zu verlassen!“ Ganz so ist es nicht! Das Gute, das getan wird, hinterlässt so gut wie keine Spuren. Sollte Ihnen eines Tages ein Gerücht zu Ohren kommen, das Sie verwundert, schreiben Sie uns. Wir sagen Ihnen dann, wie es sich verhält.

Bitte beten Sie weiterhin für uns. Wie in Ihrem Familienleben mangelt es weder an Gelegenheiten zum Freuen, noch an Sorgen. Wir schließen Sie auch in unsere Gebete ein.

Bruder M. Samuel, Abt von Nový Dvůr


Brief des Novizenmeisters an Bruder Lev von Sept-Fons


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Feier der Kirchweihe von Nový Dvůr am 2. September 2012
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