Brief an unseren Freunde
2. September 2010
Liebe Freunde,
Am 11. Juli, Namenstag des Heiligen Benedikt, erhielten zum ersten Mal seit der Gründung zwei Brüder das Klostergewand am selben Tag: Bruder M.-Felix in Sept-Fons und Bruder M.-Sylvain in Nový Dvůr. Welch seltsames Zusammentreffen. Wenn Gott uns nicht so viele jungen Leute schicken würde, würden wir es nicht wagen, Sie um Geld zu bitten. Diese Berufungen sind eine Verantwortung, die wir nicht allein tragen können. Schon jetzt vielen Dank. Ich rechne mit Ihnen. Manchmal entschuldigen sich Freunde dafür, dass sie uns nicht mehr helfen können. Sollte dies für Sie auch der Fall sein, dann schließen Sie uns einfach in Ihr Gebet ein und teilen Sie unsere Hoffnung mit uns, wenn Sie unsere Nachrichten erhalten. In diesem Dokument finden Sie Auskünfte über unsere Arbeiten. Zögern Sie nicht, uns zu schreiben, wenn Sie mehr darüber wissen möchten. Wir schulden Ihnen diese Informationen.
Manche unter Ihnen befürchten, dass unsere Briefe an Sie zu teuer sind. Da wir die meiste Arbeit selbst machen, belaufen sich die Kosten (Druck, Frankieren, usw.) auf keine 2 % der erhaltenen Spenden. Sind unsere Beziehungen nicht so viel wert?
Nachdem seine Exzellenz Guy Gaucher 2008 in Sept-Fons die Exerzitien geleitet hat, hat er sie Anfang des Jahres bei uns geleitet. Dieser verdiente Bischof von Lisieux und Karmeliter, Mitglied der Kommission, welche die kritische Ausgabe des Hundertsten Jahrestages erstellt hat, ist Spezialist für die heilige Therese vom Kinde Jesus (und vom heiligen Antlitz, fügt er hinzu). Darüber hinaus hat er viel Humor, was seinen Vorträgen eine gewisse Tiefe gibt. Die Reliquien der heiligen Therese kamen 1997 nach Sept-Fons, als wir die Gründung vorbereiteten. Ich habe ihn nach der Möglichkeit gefragt, dass sie nach Nový Dvůr kommen. Ein solches Privileg erfordert gewöhnlich den Eingriff der Bischofskonferenz. Würden wir den neuen Erzbischof von Prag, seine Exzellenz Duka, wegen so einer Kleinigkeit bemühen? Da kam eine Lösung in Sicht: Im Juni waren die Reliquien in die Ukraine eingeladen. P. Augustin, seit Kurzem der dritte Superior in Nový Dvůr zur Unterstützung des Subpriors, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und alles wurde gut. Nachdem er Polen durchreist hatte, kam der Reliquienschrein im Auto von Karmeliterbrüdern am Abend des 13. Juni für einen diskreten Besuch zu uns. Unter Glockengeläut haben wir ihn in einer Prozession bis zur Kirche geführt. Am nächsten Morgen, nach einer feierlichen Messe im Beisein unserer Prämonstratenser-Nachbarn, haben wir ihn im Kloster herumgeführt – speziell in meinem Büro und im Noviziat, zwei strategischen Orten! Danach haben wir ihn unter dem Gesang von Litaneien und Psalmen über den Gästetrakt wieder zum Parkplatz geführt, von wo aus die Karmeliterbrüder wieder nach Lille gefahren sind. Die Apostel heilten Kranke durch den alleinigen Kontakt mit ihrem Schatten. Der christliche Glaube schlägt uns vor, mit Leib und Seele Gott entgegen zu gehen, ohne das Geistliche vom Körperlichen zu trennen. So sind die Reliquien einer großen Heiligen ein bisschen wie der Besuch einer Schwester, einer in ihrem Glaubensleben vorbildlichen Freundin.
Diesen Sommer wurde unser Gästetrakt nicht leer. Touristen mischen sich unter unsere Gäste. Sie betreten die Kirche mit wenig respektvoller Kleidung, schauen in die Luft, bleiben ein paar Minuten und gehen wieder, ohne die Türen zu schließen. Die Würde des Gottesdienstes ist mit so einem Verhalten nicht vereinbar. Daher sind wir gezwungen, den Zugang zur Kirche streng zu kontrollieren. Wenn Sie uns besuchen kommen, ob allein oder in einer Gruppe, zögern Sie nicht, uns vorher zu benachrichtigen. Der Gästetrakt ist nicht sehr groß und vorrangig für Priester, Geistliche und Teilnehmer an Exerzitien reserviert. Wenn Sie darin verweilen möchten und es uns nicht möglich sein sollte Sie aufzunehmen, haben Sie bitte Verständnis dafür, wenn wir Ihnen anbieten, in der Nähe unterzukommen.
Der Pater Abt von Sept-Fons kam Ende Juli für die Regulare Visitation. Ein paar Wochen zuvor hatte der Novize Meister eine Woche bei uns verbracht, um die Brüder zu treffen, Vorträge und Unterricht im Noviziat zu geben. Eines Nachmittags wanderten wir beide durch den Wald, der Nový Dvůr umgibt. Es war Erntezeit. Der Lärm eines Traktors und das Brummen einer Motorsäge in der Ferne zeigten an, dass die Brüder bei der Arbeit waren. Wir sprachen von ihnen. Das Gespräch wanderte auf nahe Freunde ab, von denen der eine mit der Krankheit kämpft, der andere einen unerwarteten Todesfall verkraften muss, wieder andere mit Eheproblemen zurecht kommen müssen. Ich sagte ihm: „Das Leben ist grausam…“ – „Nein, es ist schwierig!“, antwortete er. Diese Art, Schwierigkeiten direkt anzugehen und sie vertrauensvoll anzusehen, das ist ganz er. Dennoch trotzen alle ihren Schwierigkeiten, obwohl sie manchmal schwer zu tragen sind. Jungen Leuten werden solche Lasten manchmal erspart – immer weniger –, mit der Reife und mehr noch im hohen Alter trägt jedoch jeder versteckte Lasten, die meist nur er selbst kennt. Unser Gebet ist dazu berufen, sie zu begleiten, ihnen Erleichterung zu bringen. Wir dürfen vor allem nicht nostalgisch zurück blicken. „Das Paradies liegt nicht hinter uns, schrieb Henri Pourrat, wie ein schöner, vergangener Traum. Es liegt vor uns und ist eine Aufgabe, die wir erfüllen müssen.“
Nochmals vielen Dank dafür, dass Sie uns bei der Übernahme unserer Verantwortung helfen. Sie können mit unserem Gebet rechnen.
Fr. M.-Samuel, Prior
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